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Region und Stadt legen gemeinsames Konzept zur Zukunft des öffentlichen Verkehrs (ÖV) in der Agglomeration Biel vor

Die Region und Stadt Biel verfolgen beim Klimaschutz das Ziel, den Verkehr auf Busse und Schienen zu verlagern. Mit der wachsenden Bevölkerung und der zunehmenden Bedeutung der beiden Wirtschaftsstandorte Brüggmoos und Bözingenfeld steigt die Mobilitätsnachfrage in der Agglomeration Biel. Die Regionale Verkehrskonferenz Biel-Seeland-Berner Jura und die Stadt Biel zeigen mit dem «ÖV-Konzept 2035 Agglomeration Biel» gemeinsam auf, wie der öffentliche Verkehr diese Herausforderungen der Zukunft angehen kann.

Bereits jetzt verfügen Biel und die Agglomeration über ein gut ausgebautes und im Rahmen der Vierjahresplanung des regionalen Angebotskonzepts für den öffentlichen Verkehr stetig optimiertes ÖV-Netz. Nicht in den Horizont dieser Planungen fällt die längerfristige Stadt- und Agglomerationsentwicklung. Aus diesem Grund haben die Regionale Verkehrskonferenz und die Stadt Biel, gemeinsam ein Konzept zur künftigen Entwicklung des ÖV-Netzes in der Agglomeration Biel erarbeitet. Das Konzept umfasst den Raum der Agglomeration Biel mit seinen urbanen und regionalen Buslinien und den Bahnlinien bis Sonceboz-Sombeval, Grenchen und Lyss sowie entlang des rechten Bielerseeufers bis Täuffelen.

Regionale und urbane Zentren mit verbindenden Achsen 

Kernziel des vorgestellten Konzeptes ist ein öffentlicher Verkehr, der zum hauptsächlichen Träger der Verkehrsströme der Zukunft in der Agglomeration Biel wird. Damit trägt er wesentlich dazu bei, den motorisierten Individualverkehr im urbanen Raum zu reduzieren und in der Agglomeration zu plafonieren. Das Konzept definiert dazu auf der Grundlage einer Mobilitätsbedarfsanalyse regionale und urbane Achsen und Zentren und gleicht diese mit dem bestehenden ÖV-Netz ab. Zudem zeigt es anhand von Groblinienplänen auf, wo und wie das bestehende Angebot ausgebaut werden kann. Damit liefert das Konzept eine breit angelegte Planungsgrundlage zur zukunftsorientierten Verbesserung und Attraktivierung des ÖV. Die konkrete Umsetzung (z.B. exakte Linienführung, Festlegung von Haltestelle-Standorten, Fahrpläne usw.) erfolgt im Rahmen der Vierjahresplanung des regionalen Angebotskonzepts für den öffentlichen Verkehr.

Weniger Umsteigen, kürzere Fahrzeiten, häufigere Verbindungen

Wie sieht der ÖV der Zukunft konkret aus? Sowohl für die Stadt als auch für die Agglomeration sieht das Konzept direktere Buslinienführungen, verkürzte Fahrzeiten, erhöhte Taktdichten und neue Verbindungen vor. Der Strassenraum wird durch die gezielte Verdichtung der Mobilitätsströme entlang strukturierender Achsen entlastet. Dies bietet Möglichkeiten zu neuen städtebaulichen und raumgestalterischen Entwicklungen. 

Einige Verbesserungen sind besonders hervorzuheben: 

Verbindungen im Stadtkern im 7,5-Minuten-Takt:

Auf den Hauptachsen im Bieler Stadtzentrum, Brügg und Nidau verkehren die Busse neu im 7,5-Minuten-Takt. Durch diese Taktverdichtung erübrigt sich künftig der Blick in den Fahrplan.

Umsteigefreie Verbindungen aus der Agglomeration im 15-Minuten-Takt

Ab Orpund, Lyss, Bellmund und Vingelz sind neu Busverbindungen nach Biel im Viertelstundentakt vorgesehen, teilweise bis ins Stadtzentrum ohne Umsteigen am Bahnhof Biel. Auch auf der Biel-Täuffelen-Ins-Bahn (BTI) sind ab Täuffelen Verbindungen nach Biel im Viertelstundentakt vorgesehen.

Verbindungen aus dem Berner Jura im 30-Minuten-Takt

Dank Koordination von Bahn und Bus entstehen in Péry Verbindungen nach Biel im Halbstundentakt. Für Romont sieht das Konzept ebenfalls in den Hauptverkehrszeiten Busverbindungen nach Biel im 30-Minuten-Takt vor.

Entlastung des Bieler Bahnhofs

Dank Verlängerungen bestehender Buslinien wird der Bereich um den Bieler Bahnhof entlastet. Durch die Verschiebung der Endhaltestellen wird die Zahl wartender Busse stark reduziert und mehr Platz für Fussgänger und Fussgängerinnen geschaffen.

Bessere Erschliessung von Brüggmoos und Bözingenfeld

Brüggmoos und Bözingenfeld werden aus dem Stadtzentrum sowie aus der Agglomeration häufiger und mit teils kürzeren Fahrzeiten bedient. Das Bözingenfeld erhält schnellere und direktere Verbindungen in den Berner Jura sowie nach Grenchen. Das Brüggmoos wird durch eine neue Verbindung zwischen Ipsach und Brügg besser mit dem rechten Seeufer und der Achse nach Lyss verbunden.

Neue Direktverbindungen Prés-d’Orvin – Leubringenbahn

Zwischen Prés-d’Orvin und der Leubringenbahn sollen während der touristischen Spitzenzeiten neu Busse im 30-Minuten-Takt verkehren.

Einbezug der betroffenen Gemeinden und der Bevölkerung

Die Gemeinden und die Bevölkerung können im Rahmen einer öffentlichen Mitwirkung vom 17.11.2022 bis 17.02.2023 über die Website www.öv2035.ch Stellung zum Konzept nehmen. Begründungen und Erläuterungen zum Umgang mit den Eingaben werden in einem Mitwirkungsbericht voraussichtlich im Sommer 2023 veröffentlicht. 

Sie finden das «ÖV-Konzept 2035 Agglomeration Biel» und weitere Dokumente auf folgender Seite: www.öv2035.ch

Grafik zur Gesamterschliessung des urbanen Raums