Laut einer im Jahr 2022 durchgeführten Erhebung zählt die Stadt Biel rund 52 000 private und öffentliche Parkplätze, d.h. fast so viele Parkplätze wie Einwohnerinnen und Einwohner. Da der städtische Raum begrenzt ist und die Bedürfnisse vielfältig sind, hat die Stadt Biel beschlossen, diese Thematik anzugehen. Sie will eine globale Parkierungsstrategie schaffen und den Grundstein für eine mittel- und langfristig sinnvolle Parkplatzorganisation legen.
Die Erhebung hat gezeigt, dass die privaten und öffentlichen Aussenparkplätze – entlang der Strassen auf öffentlichem Grund oder vor privaten Wohn- oder Geschäftsgebäuden – in Biel eine Fläche von rund 41 ha einnehmen, was 58 Fussballfeldern entspricht. Überall dort, wo ein Auto steht, kann kein Baum gepflanzt, kein öffentlicher Platz mit Bänken angelegt, kein Brunnen oder Spielplatz erstellt werden, kein Geschäft den Aussenraum nutzen und kein Restaurant eine Terrasse einrichten. Der verfügbare Raum ist begrenzt, die Bedürfnisse sind jedoch vielfältig: Fortbewegung, Begegnung, Entspannung, Spiel, Aktivitäten in Zusammenhang mit Geschäften oder Restaurants usw. Die Parkierungssituation hat zudem einen direkten Einfluss auf unsere Mobilität, unsere Tätigkeiten und die Art und Weise, wie wir den Raum gestalten. Es ist daher wesentlich, die Parkplatzgestaltung zu optimieren, damit sie zur Aufwertung der Stadt von heute und morgen beiträgt: eine attraktive und schöne Stadt zum Leben und Besuchen.
Parkierung, ein wesentlicher Aspekt der Stadt
Die Parkierung ist ein wesentlicher Aspekt bei der Organisation und Entwicklung des Stadtraumes sowie der Mobilität in der Stadt. Das Parkplatzmanagement weist einen engen Bezug den Themen Verkehr, wirtschaftliche Attraktivität und Klimaschutz auf. Aus diesem Grund und in Fortführung der Gesamtmobilitätsstrategie 2018–2040 will die Stadt Biel eine globale Strategie für das Parkplatzmanagement ausarbeiten. Zu diesem Zweck ist eine eingehende Studie auf der Grundlage einer sachlichen Analyse, die über politisch-ideologisch motivierte Überzeugungen hinausgeht, notwendig. Der Parkplatzbedarf und die einzuführenden Steuerungsinstrumente müssen unter Berücksichtigung der vorhandenen Interessen festgelegt werden, damit für das mittel- und langfristige Parkplatzmanagement ein optimaler Rahmen geboten wird. Konkret müssen die Standorte definiert werden, an denen Parkplätze notwendig sind, und jene, an denen sie optimiert oder in konzentrierte Parkierungsanlagen verlagert werden können, um Platz für andere Nutzungen zu schaffen – stets mit dem Ziel, die Attraktivität und den Zugang zur Stadt für alle zu verbessern. Dies soll zu einer effizienteren Bewirtschaftung und Nutzung der Parkplätze beitragen.
Ausarbeitung der Parkierungsstrategie
Der Gemeinderat hat für die Ausarbeitung einer Strategie für das Parkplatzmanagement einen Kredit bewilligt. Die entsprechenden Studien wurden bereits lanciert. Erste Informationen zum Stand der Dinge sollten Anfang 2024 verfügbar sein. Auf dieser Grundlage wird ein Austausch mit den im Bereich Mobilität tätigen Organisationen stattfinden, damit diese sich zu ihren bisherigen Erfahrungen und ihren Erwartungen äussern können. Das Ziel ist es, bis Ende 2024 über eine globale Parkierungsstrategie zu verfügen.