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Planungsgrundlagen

Jeder neue Velo- und Fussweg, jede verkehrliche Entlastung und jede neue Buslinie beruht auf einer strategischen Grundlage. Diese definiert die langfristigen Prioritäten und Entwicklungsschwerpunkte in den Projekten der Stadt Biel.

Für die strategische Planung ist die Abteilung Stadtplanung (Präsidialdirektion) zuständig. Die Federführung für die Massnahmenentwicklung und die Qualitätssicherung ist bei der Abteilung Infrastruktur (Direktion Bau, Energie und Umwelt).

Planungsgrundlagen der Stadt Biel

Gesamtmobilitätsstrategie 20182040

Die Stadt Biel befindet sich im Wandel: Quartiere entstehen, Arbeitsplätze werden geschaffen und der städtische Raum entwickelt sich. Mit diesen Entwicklungen wächst auch das Mobilitätsbedürfnis. Daher hat die Stadt Biel eine Gesamtmobilitätsstrategie [pdf, 6.6 MB] entwickelt. Sie soll den veränderten Mobilitätsbedürfnissen und den vielfältigen Ansprüchen aus der Bevölkerung und Wirtschaft Rechnung tragen. Mit ihrer langfristigen Ausrichtung bildet die Gesamtmobilitätsstrategie eine Grundlage für die bestehenden und zukünftigen Bestrebungen. Ebenfalls für weitere Planungen im Bereich Mobilität. Die Stadt Biel arbeitet nun an der konkreten Umsetzung. Sie entwickelt Massnahmen für die unterschiedlichen Bereiche: Velo, Fussverkehr, Auto und Motorrad, Parkierung und öffentlicher Verkehr.

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Sachplan Velo

Mit ihrer relativ flachen Topographie und den kurzen Distanzen ist die Stadt Biel prädestiniert zum Velofahren. Sie verfolgt seit mehreren Jahren das Ziel, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren und den Anteil des Fuss- und Veloverkehrs sowie des öffentlichen Verkehrs zu steigern. Mit dem Sachplan Velo verfügt sie über ein behördenverbindliches Planungsinstrument mit über 85 Massnahmen für die Weiterentwicklung eines angenehmen, durchgehenden und sicheren Velonetzes für alle.

Bei der Festlegung des Velonetzes von Biel wurden über 70 Abschnitte identifiziert, in denen infrastrukturelle Massnahmen erforderlich sind. Diese Massnahmen zielen entweder darauf ab, eine Lücke im Velonetz zu schliessen oder die bereits bestehende Infrastruktur zu verbessern. Hinzu kommen noch rund zehn Begleitmassnahmen zum Unterhalt des Velonetzes, zur Kommunikation, Prävention und Sensibilisierung rund um dieses Verkehrsmittel. Das Bieler Velonetz besteht aus Direktrouten für alle, die sich auf dem direktesten Weg fortbewegen wollen, und Komfortrouten für attraktive und sichere Verbindungen abseits der Hauptverkehrsachsen.

Der Sachplan Velo wurde im September 2022 vom Bieler Gemeinderat beschlossen und im Mai 2023 vom kantonalen Amt für Gemeinden und Raumordnung genehmigt. Die Massnahmen werden laufend umgesetzt. Mit diesem Instrument können die Vorgaben des neuen Bundesgesetzes über Velowege, das am 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist und die Planung und Realisierung von Velowegnetzen vorschreibt, erfüllt werden.

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ÖV-Konzept 2035 Agglomeration Biel

Die Region und Stadt Biel verfolgen für den Klimaschutz das Ziel, den Verkehr auf Busse und Schienen zu verlagern. Mit der wachsenden Bevölkerung und der zunehmenden Bedeutung der beiden Wirtschaftsstandorte Brüggmoos und Bözingenfeld steigt die Mobilitätsnachfrage in der Agglomeration Biel. Die Regionale Verkehrskonferenz Biel-Seeland-Berner Jura und die Stadt Biel zeigen mit dem gemeinsamen «ÖV-Konzept 2035 Agglomeration Biel» auf, wie der öffentliche Verkehr diese Herausforderungen der Zukunft angehen kann.

Das Angebot des öffentlichen Verkehrs soll als Pfeiler der städtischen und regionalen Mobilität ausgebaut werden. Damit trägt er wesentlich dazu bei, den motorisierten Individualverkehr im urbanen Raum zu reduzieren und in der Agglomeration zu plafonieren. Das Konzept umfasst den Raum der Agglomeration Biel mit seinen urbanen und regionalen Buslinien und den Bahnlinien bis Sonceboz-Sombeval, Grenchen und Lyss sowie entlang des rechten Bielerseeufers bis Täuffelen.

Um die vorgeschlagenen Verbesserungen auch auf breiter Basis abzustimmen, konnten sich Bürgerinnen und Bürger, Gemeinden sowie Organisationen im Rahmen einer öffentlichen Mitwirkung vom 17. November 2022 bis zum 17. Februar 2023 zum Konzept äussern. Diese Eingaben wurden geprüft und soweit möglich in die Endfassung des Konzepts eingearbeitet. Begründungen und Erläuterungen zum Umgang mit den Eingaben sind im Mitwirkungsbericht [pdf, 635 KB] veröffentlicht.

Das ÖV-Konzept 2035 Agglomeration Biel wurde vom Vorstand der Regionalen Verkehrskonferenz Biel-Seeland-Berner Jura am 27. Juni 2023 genehmigt.

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Vision S-Bahn Biel 2045

Die regionale Verkehrskonferenz (RVK 1) und die Stadt Biel haben ein Ziel: Der ÖV soll zum Hauptträger künftiger Mobilitätsbedürfnisse werden. Damit dies gelingt, braucht es häufigere Verbindungen, erhöhte Kapazitäten sowie neue Bahnhaltestellen.

Das Busangebot kann durch einen Ausbau bei der S-Bahn gezielt ergänzt und gestärkt werden. So sieht es die Vision S-Bahn Biel 2045 vor. Denn das bereits bestehende Schienennetz bietet ideale Voraussetzungen, einen Teil des Verkehrs aus der Agglomeration auf die Schiene zu verlagern. Mit der S-Bahn können die Kapazitäten stark ausgebaut und schnelle Verbindungen ohne Umsteigen angeboten werden, die in hoher Taktzahl die wichtigsten Verkehrsachsen bedienen. Innerstädtische Zentren werden neu erschlossen und regionale und lokale Linien besser verknüpft.

Vorschläge der Vision S-Bahn Biel 2045

  • 15-Minuten-Takt für die Achsen Biel - Grenchen, Biel - Bern, Biel - Täuffelen und Biel - Sonceboz vor. Nidau und Ipsach sollen alle 7,5 Minuten bedient werden.
  • Attraktive Fahrzeiten aus der Agglomeration in das Arbeitsgebiet Bözingenfeld
  • Verbindungen ab Sonceboz, Neuenburg oder Bern ohne Umsteigen
  • Prüfung von vier Standorten für zusätzliche S-Bahn-Haltstellen: Stadien (Erschliessung Stadien/Längfeld), Waldrain (Erschliessung Madretsch/Linde), Altstadt (Erschliessung Altstadt/Beaumont), Bernstrasse (Erschliessung Weidteile/Mühlefeld).

Die Vision S-Bahn 2045 wurde vom Vorstand der Regionalen Verkehrskonferenz Biel-Seeland-Berner Jura am 27. Juni 2023 genehmigt. Die Konkretisierung der Vision soll nun vom Kanton in die Planung der Weiterentwicklung der Bahninfrastruktur des Bundes eingebracht werden.

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​​​​​Verkehrlich flankierende Massnahmen zum A5-Ostast

Die verkehrlich flankierenden Massnahmen (vfM) dienen dazu, einen grossen Teil des motorisierten Individualverkehrs vom Stadtnetz auf die Bieler Umfahrung der A5 zu verlagern. Damit werden die städtischen Quartiere entlastet. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Seite Attraktiver Strassenraum. Laufende Projekte in der Umsetzung finden Sie auf der Seite: Strassenraumgestaltung - Projekte.

Aktuelle Planungsprojekte

Parkierungskonzept für motorisierte Fahrzeuge

Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2022 zählt die Stadt Biel rund 52 000 private und öffentliche Parkplätze. Es gibt also fast so viele Parkplätze wie Einwohnerinnen und Einwohner (rund 56'000). Diese privaten und öffentlichen Aussenparkplätze stehen entlang der Strassen auf öffentlichem Grund oder vor privaten Wohn- oder Geschäftsgebäuden. Sie nehmen eine Fläche von rund 41 ha ein. Dies entspricht 58 Fussballfeldern. Dort, wo ein Auto steht, kann kein Baum gepflanzt, kein öffentlicher Platz mit Bänken angelegt, kein Brunnen oder Spielplatz erstellt werden, kein Geschäft den Aussenraum nutzen und kein Restaurant eine Terrasse einrichten. Der verfügbare Raum ist begrenzt, die Bedürfnisse sind jedoch zahlreich und vielfältig: Fortbewegung, Begegnung, Entspannung, Spiel, Aktivitäten in Zusammenhang mit Geschäften oder Restaurants usw.

Die Parkplatzbewirtschaftung weist einen engen Bezug zu den Themen Verkehr, wirtschaftliche Attraktivität und Klimaschutz auf. Daher will die Stadt Biel auf der Grundlage ihrer Gesamtmobilitätsstrategie 2018–2040 ein globales Parkierungskonzept für motorisierte Fahrzeuge ausarbeiten. Es handelt sich um ein strategisches Instrument. Es hat das Ziel, das Parkieren auf dem gesamten Gemeindegebiet und zwischen den betroffenen Akteurinnen und Akteuren zu koordinieren.

Der Gemeinderat hat an seiner Sitzung vom 18. September 2023 einen Kredit für die Ausarbeitung des Parkierungskonzepts für motorisierte Fahrzeuge bewilligt.

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Mobilitätskonzept Bözingenfeld

Das Bözingenfeld im Osten der Stadt Biel gehört zu den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungsstandorten in der Hauptstadtregion Schweiz. Zahlreiche Unternehmen wie z.B. die Manufacture des Montres Rolex SA, die multifunktionale Sport- und Freizeitanlage Tissot Arena sowie die Einkaufszentren Centre Boujean und Hornbach sind hier angesiedelt. Rund 8000 Arbeitsplätze und unzählige Besucherinnen und Besucher der Sport- und Freizeitaktivitäten tragen zur wirtschaftlichen, sportlichen und gewerblichen Dynamik der Region bei. Sie generieren aber auch sehr viel motorisierten Verkehr, der zu Staus führt. Um den Standort nachhaltig weiterzuentwickeln, erarbeitet die Stadt Biel zurzeit das «Mobilitätskonzept Bözingenfeld». Es handelt sich um ein strategisches Instrument mit dem Ziel, die Siedlungs- und Mobilitätsentwicklung im Bözingenfeld zu koordinieren.

Das Konzept strebt eine Umwandlung des ursprünglich für den Autoverkehr gestalteten Standorts in einen attraktiven Lebens- und Arbeitsort an. Insbesondere vorgesehen sind

  • eine Aufwertung des öffentlichen Raums zu Lebensraum,
  • eine verbesserte Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr sowie
  • die Gestaltung von sicheren, bequemen und durchgehenden Fuss- und Radwegen.

Das Konzept definiert eine Reihe von notwendigen Massnahmen und Handlungsfeldern, um die Entwicklung des Bözingenfelds mittel- und langfristig sicherzustellen.

Mobilitätsmonitoring

Quantitativ und qualitativ geeignete Datengrundlagen sind die Basis für die effiziente Projektplanung. Das Mobilitätsmonitoring der Stadt Biel misst die Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs, des Fuss- und Veloverkehrs, des öffentlichen Verkehrs sowie der Dienstleistungen von «Shared Mobility». Damit werden einerseits Ziele überprüft. Andererseits können Ressourcen effizient und zweckmässig an den richtigen Stellen für notwendige Massnahmen eingesetzt werden. Seit 2017 veröffentlicht die Stadt alle zwei Jahre einen Bericht zum Mobilitätsmonitoring:

Berichte zum Mobilitätsmonitoring

Die Grundlagen werden im Mobilitätsmonitoringkonzept der Stadt Biel [pdf, 1.1 MB] definiert.

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Die Planung im Bereich Mobilität und Verkehr stützt sich auch auf folgende Reglemente: