Ohne Freiwilligenarbeit geht es nicht!
Die Integration der Migrationsbevölkerung fordert alle: Einheimische, Zugewanderte und den Staat. Freiwillige unterstützen Neuzugezogene, setzen sich für die Verständigung zwischen der ansässigen Bevölkerung und Migrantinnen und Migranten ein und leisten einen zentralen Beitrag zum Zusammenleben in der Region. Freiwilligenarbeit ist deshalb eine wichtige Ergänzung zu den staatlichen Investitionen – ohne dieses private Engagement wäre die Integration weniger erfolgreich und würde die Stadt Biel deutlich mehr kosten. Das zweite Forum Migration und Integration widmet sich der Freiwilligenarbeit.
Erfolgreiche Integration ist kein Zufall. Erfolgreiche Integration ist ein gegenseitiger Prozess zwischen den Neuzugezogenen und der einheimischen Bevölkerung. Sie bedingt und fordert die aktive Teilnahme der zugewanderten Personen. Migrantinnen und Migranten werden dabei von Bund, Kanton und den Gemeinden systematisch mit einer Vielfalt an Angeboten unterstützt. Etliche dieser Angebote wären ohne das Engagement von Freiwilligen, privaten Organisationen und Vereinen nicht umsetzbar.
Was heisst das konkret? der Bund und die Kantone investieren beispielsweise viel Geld in Sprachkurse, denn die Sprache ist ein Schlüsselelement der Integration. Der Besuch eines Sprachkurses ist aber für das Erlernen einer Sprache nur ein Element. Wird das Gelernte nicht regelmässig angewendet und geübt, wird es schnell wieder vergessen. Kann das Gelernte hingegen regelmässig in persönlichen Gesprächen angewendet werden, wird das Gelernte rasch verbessert und Hemmungen abgebaut. Viele Freiwilligenangebote setzen an diesem Punkt an. Beim Projekt WILI des Landschaftswerks und der Pro Senectute etwa, bekommen ältere Menschen eine Begleitung für ihren Einkauf oder eine Unterstützung beim Abfallentsorgen zu Hause, gleichzeitig üben Flüchtlinge, die diese Aufgaben übernehmen, die Sprache. Eine schöne «win – win» Situation, die den grossen Nutzen der Freiwilligenarbeit verdeutlicht.
Am 7. November 2019 organisiert die Fachstelle Integration der Stadt Biel ihr zweites Forum Migration & Integration, dieses Jahr zur Freiwilligenarbeit. Ziel des Forums ist es, die
Freiwilligenarbeit in Biel sichtbar zu machen und den Besuchenden aufzuzeigen, wie sie sich einbringen und profitieren können. Angesprochen sind zugezogene Personen, welche von einem Angebot profitieren wollen, zugezogene und einheimische Personen, welche sich freiwillig engagieren möchten, und Fachpersonen, welche sich über das bestehende Angebot informieren möchten.
An Marktständen werden die Angebote der Freiwilligenarbeit im Integrationsbereich von verschiedenen Institutionen und Vereinen präsentiert. Parallel dazu bekommen die Besuchenden an runden Tischen die Möglichkeit, sich über die verschiedenen Aspekte der Freiwilligenarbeit auszutauschen. An den Tischen laden der Verein benevol sowie Migrantinnen und Migranten, die sich freiwillig engagieren, ein, über die Grenzen, Schwierigkeiten und die Wertschätzung der Freiwilligenarbeit zu diskutieren. Des Weiteren lädt die Fachstelle Integration zu einem Diskussionstisch zu den städtischen Integrationsbemühungen ein. Hier haben die Besuchenden Gelegenheit, ihre Ideen einzubringen. Die Fachstelle bietet zudem vor Ort Kurzberatungen an.
Mit 270 Personen wurde das letztjährige, erste Forum Migration & Integration von weitaus mehr Teilnehmenden besucht als erwartet. Die Migrationsbevölkerung hat verdeutlicht, dass sie ihre Eigenverantwortung im Integrationsbereich wahrnimmt und den Austausch mit der Stadtverwaltung schätzt. Die Fachstelle Integration hofft, diesen Erfolg 2019 wiederholen zu können.
Das Forum findet am Donnerstag, 7. November 2019 im Kongresshaus statt und wird um 18:10 Uhr durch Gemeinderat Beat Feurer eröffnet. Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Details finden sich auf dem Flyer in der Beilage.