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Die Städte Biel und Nidau verlangen Verbesserungen im Ausführungsprojekt des Westasts A5 und Mitspracherecht bei der Detailprojektierung

Die Städte Biel und Nidau haben wie angekündigt das Auflageprojekt zum Westast der A5 genau geprüft und fristgerecht in Form einer Einsprache ihre Forderungen beim UVEK deponiert. Die beiden Städte unterstützen das Projekt für den Westast der A5, verlangen aber punktuell eine bessere Abstimmung mit der städtebaulichen Begleitplanung, geringere Beeinträchtigungen während der Bauphase sowie gezielte Massnahmen zu Gunsten des Langsam- und des öffentlichen Verkehrs. Die Städte wollen den Verlauf der Bauarbeiten eng begleiten und in der Weiterbearbeitung des Projektes involviert werden.

Mit dem Westast der A5 soll eine verkehrliche Entlastung des innerstädtischen Strassennetzes und damit eine Steigerung der Wohnqualität erreicht werden. Zugleich ist der Westast eine Voraussetzung für Attraktivierungsmassnahmen für den öffentlichen Verkehr und die Velofahrenden sowie die Fussgänger. Aus diesen Gründen unterstützen die Gemeinderäte von Biel und Nidau seit vielen Jahren das Projekt für den Westast. Es ist aber dennoch unerlässlich, dass die beiden Städte ihre Interessen mit einer Einsprache wahren, welcher in weiten Teilen die Bedeutung einer Rechtsverwahrung zukommt.

In einzelnen Punkten, insbesondere im Gebiet des Anschlusses Bienne-Centre, musste festgestellt werden, dass das Ausführungsprojekt nicht in allen Punkten mit der städtebaulichen Begleitplanung kompatibel ist, welche die Integration der Autobahn in den Stadtraum sicherstellen soll; diesbezüglich werden  Verbesserungen verlangt. Ebenso wünschen die beiden Städte bei Detailplanungen und Projektanpassungen, welche direkte Auswirkungen auf den Stadtraum und/oder die Lebensqualität haben, bei der weiteren Projektentwicklung massgeblich einbezogen zu werden und in bestimmten Fällen den Lead übernehmen zu können. Nidaus Stadtpräsidentin Sandra Hess erinnert daran, dass "die Umsetzung der gesamten städtebaulichen Begleitplanung bis 2050 eine zwingende Voraussetzung dafür war und ist, dass die beiden Städte dem Projekt für den Westast in der vorliegenden Form zustimmen können."

Die Städte Biel und Nidau setzen sich dafür ein, dass die Landbeanspruchung für die Baustellenlogistik gegenüber der aktuellen Planung reduziert und beispielsweise immer ausreichend verfügbare Flächen und im Rahmen des Möglichen attraktive Zugänge zum Strandboden sichergestellt sind. Der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr meint dazu: "Bauen im urbanen Raum ist generell anspruchsvoll und angesichts der langen Bauzeit muss alles getan werden, um die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung möglichst gering zu halten."

Weiter verlangen die Städte Biel und Nidau, dass die Bedingungen für den Langsam- und den öffentlichen Verkehr während der Bauzeit attraktiv gestaltet und beispielsweise der Busverkehr auch in dieser Zeit stabil abgewickelt werden kann. Eine konkrete Forderung ist in diesem Zusammenhang beispielsweise der Bau einer neuen Unterführung beim Bahnhof Biel (Ostpassage) noch vor dem Baubeginn für den Westast, welche zugleich als neue Langsamverkehrsverbindung in Richtung Mühlefeld, Nidau und See dient und für den Langsamvekehr ein Umfahren des Verresiusplatzes möglich macht. Zusätzlich wird eine Begleitgruppe für die Bauphase verlangt, in welcher die Städte mit dem Kanton und dem Bund auf Augenhöhe verkehren können.