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Ein Stück lebendige Stadt entsteht bald an der Blumenstrasse

Die Stadt Biel setzt einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des Gurzelenareals. Das Preisgericht des Architekturwettbewerbs wählte einstimmig das Projekt «Tilleul à danser» der beiden Architekturbüros ARGE Studio Burkhardt und Lucas Michael Architektur zusammen mit dem gemeinnützigen Bauträger npg AG für nachhaltiges Bauen. Das Siegerprojekt stellt das Gemeinschaftliche und die Nachhaltigkeit ins Zentrum der zukünftigen Gestaltung des Areals. Nun geht es in die Realisierung mit voraussichtlichem Baubeginn in 2024.

Die Stadt Biel will den gemeinnützigen Wohnungsbau stärken und bis 2035 dessen Anteil am gesamten Wohnungsbestand in Biel um rund einen Drittel auf 20% erhöhen. So soll das gesamte Gurzelenareal durch gemeinnützige Wohnbauträger entwickelt, bebaut und bewirtschaftet werden. Im Sommer 2021 wurde das Projekt «La Fleur – sie blüht» des Büros Luna Productions mit Chaves Biedermann Landschaftsarchitekten für die Überbauung des südlichen Teils des Gurzelenplatzes (Blumenstrasse Süd) im Rahmen eines ersten Wettbewerbsverfahren ausgewählt. Der Bauträger des Bereichs «Blumenstrasse Süd» ist die Baugenossenschaft GURZELENplus. 

Architekturwettbewerb «Blumenstrasse Nord»

Für die Überbauung des nördlichen Teils des Gurzelenplatzes (Bereich «Blumenstrasse Nord»), lancierte die Stadt Biel als Grundeigentümerin einen anonymen Architekturwettbewerb für Teams, bestehend aus gemeinnützigen Bauträgern und Architekturbüros. Nach einer Präqualifikation nahmen acht Teams teil. Das Projekt musste verschiedene Kriterien erfüllen, um eine hohe Qualität zu gewährleisten. Insbesondere waren attraktive, innovative und erschwingliche Genossenschaftswohnungen für Familien gefordert, die den Zielen der «2000-Watt Gesellschaft» entsprechen und das nachbarschaftliche Miteinander verschiedener Generationen ins Zentrum stellen. Das Preisgericht bestand aus Architekten und Architektinnen, Vertreter und Vertreterinnen der Stadt, Spezialisten im genossenschaftlichen Wohnungsbau und Expertinnen in verschiedenen Fachgebieten (Nachhaltigkeit, Bauökonomie, Sozialplanung). 

Stadtpräsident Erich Fehr verweist darauf, dass mit Blick auf die später folgende und deutlich grössere Überbauung des ehemaligen Fussballstadions bewusst im Perimeter Blumenstrasse verschiedene Wettbewerbsformate erprobt werden sollten. Er freut sich sehr, dass auch für die Blumenstrasse Nord «ein innovatives und überzeugendes Siegerprojekt» gefunden werden konnte.

Miteinander leben

Mit dem Projekt «Tilleul à danser» der beiden Architekten Lucas Michael und Manuel Burkhardt setzt die Stadt Biel einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des Gurzelenareals. Der Fokus liegt auf dem nachbarschaftlichen Miteinander verschiedener Generationen und der guten Einbettung in das neue Quartier Gurzelen. Es soll ein dreistöckiges Haus mit einem Attikageschoss realisiert werden. Einen besonderen Akzent setzt das Projekt im Erdgeschoss, in dessen Zentrum alle gemeinschaftliche Nutzungen vorgesehen sind. Die Aussenräume werden als Allmend verstanden und sollen von den Bewohnerinnen und Bewohnern geplant, entwickelt und angeeignet werden. Die «Tanzlinde» steht als Begegnungsort im Zentrum des Wohnungsbaus. «Das Projekt «Tilleul à danser» ist ein überzeugender Beitrag zur Aufgabenstellung gemeinschaftlicher und genossenschaftlicher Wohnungsbau. Mit den gemeinschaftlichen Bereichen im eigentlichen Zentrum der Anlage und mit dem hier vorgeschlagenen prominenten Erschliessungskonzept werden nicht nur spontane Begegnungen ermöglicht, sondern auch hohe Aufenthaltsqualitäten angeboten», sagt Yves Schihin, Architekt und Vorsitzender des Preisgerichts. 

Ausstellung der Projekte

Das Siegerprojekt und die anderen teilnehmenden Projekte werden vom 20. – 23. Dezember 2021, vom 10. – 13. Januar 2022 und vom 17. – 18. Januar 2022 an der Gurzelenstrasse 3 ausgestellt. Die Öffnungszeiten sind jeweils von 17.00-19.00 Uhr und Mittwoch (22.12.2021 und 12.01.2022) zusätzlich von 10:00 bis 12:00 Uhr. Die Ausstellung ist öffentlich. Als nächstes beginnt die detaillierte Ausarbeitung des Bauprojektes. Verantwortlich ist der gemeinnützige Bauträger npg AG für nachhaltiges Bauen. Zusammen mit den Architekturbüros und mit Einbezug der zukünftigen Bewohner und Bewohnerinnen wird das Projekt konkretisiert. Der Baubeginn sollte 2024 erfolgen – zeitgleich mit der Überbauung Blumenstrasse Süd. 

Blumenstrasse Nord