Die Stadt Biel zeigt sich vom heute angekündigten Auszug der Swisscom aus Biel schwer enttäuscht.
Die Stadt Biel hat mit grossem Bedauern und Unverständnis von der heutigen Medienmitteilung der Swisscom Kenntnis genommen, wonach sie im Verlaufe des ersten Halbjahres 2021 ihren Call Center an der Aarbergstrasse 107 mit rund 180 Mitarbeitenden aufgibt, um inskünftig von Lausanne und Olten aus Kundenanfragen zu beantworten. Mit diesem einseitigen, intransparenten und mit der Stadt nicht im Voraus diskutierten Vorgehen hat es die Swisscom verpasst, zusammen mit Biel Alternativen auszuarbeiten.
Das gewählte Vorgehen ist umso unverständlicher, als dass die Swisscom den Stadtpräsidenten am letzten Donnerstag in dieser Angelegenheit kontaktierte und in der Folge auf Verlangen der Stadt Biel eine Aussprache mit dem CEO der Swisscom, Herr Schaeppi, für den 24. September 2020 vereinbart wurde. Für einen staatsnahen Betrieb ist das gewählte und aus Sicht der Stadt Biel übereilte Vorgehen umso befremdlicher. Es entspricht nicht einem partnerschaftlichen Ansatz, ohne vorherige Anhörung einen solchen einseitigen Entscheid zu fällen.
Mittelfristig wird die Swisscom durch den Umzug die Zweisprachigkeit als Kompetenzvorteil verlieren, was sicher nicht zielführend ist. Mitarbeitende, welche zwei Sprachen (oder mehr) beherrschen und parallel einsetzen können, sind nicht nur unter Kundenfreundlichkeits-, sondern auch unter Effizienzgesichtspunkten ein Vorteil.
Der Entscheid der Swisscom hat keinen Bezug zum Standort Biel. Vielmehr ist er einzig motiviert durch die Immobilienstrategie der Swisscom, welche das fragliche Gebäude an der Aarbergstrasse bereits 2001 veräusserte. Mit grossem Bedauern stellt die Stadt Biel fest, dass damit rund 180 Arbeitsplätze von Biel verlagert werden in einem Zeitpunkt, in welchem die hiesige Industrie stark unter den Folgen der Coronapandemie leidet. Von einem staatsnahen Betrieb hätte die Stadt Biel mehr Fingerspitzengefühl und Rücksichtnahme auf die regionale Situation erwartet.