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Die Direktion Bildung, Kultur und Sport hat die Bieler Schulakteure für eine Bilanz aus der Bewältigung der COVID-19-Krise an den Schulen zu einem runden Tisch eingeladen. Verantwortung, Engagement und Kreativität prägen die Coronazeit und ihre grösste Herausforderung – mit den Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu bleiben.

Am späten Nachmittag des 13. März gab der Bundesrat die Schliessung der Schulen bekannt. Gleich im Anschluss legten die Direktion Bildung, Kultur und Sport und die Abteilung Schule & Sport den allgemeinen Rahmen für die Umsetzung dieses Entscheids an allen Bieler Schulen fest. Schulleitungen und Lehrpersonen nutzten die verfügbaren Kanäle, um die über 6000 Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern zu informieren. Am Montagmorgen war die Botschaft durchgedrungen: In den – seltsam ruhigen – Tagesschulen und Schulen fand nur eine ausserordentliche Betreuung nach vorheriger Anmeldung statt. Innert wenigen Tagen wurden der Fernunterricht eingerichtet und der Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern aufgebaut. In einigen Fällen brauchte es Geduld oder Einfallsreichtum, um in Kontakt zu treten, und sei es, bei einer Runde durchs Quartier die Aufgaben in die Briefkästen einzuwerfen oder direkt an den Türen der Kinder zu läuten.

In einem Kontext der Ungewissheit haben alle Akteure Verantwortung, Herz und Verstand gezeigt, um das Beste aus der Situation zu machen. Probleme konnten dank dem Einsatz jeder und jedes Einzelnen, allen voran der Lehrpersonen und Familien, gemeistert werden. Der Fernunterricht musste innert wenigen Tagen organisiert werden, was teils mit viel Kreativität gelang, wie bei diesem Schwimmlehrer, der die Kinder mit Atemübungen in einer mit Wasser gefüllten Pfanne bei der Stange hielt. Die Situation war für alle 6000 Schülerinnen und Schüler vom Kindergarten bis zur Sekundarschule je nach Alter und familiärem und schulischem Hintergrund anders. Fernunterricht ersetzt nicht den Präsenzunterricht und stellt das Prinzip der Gleichbehandlung auf die Probe. In einigen Situationen war es schwierig, eine Verbindung herzustellen, und schulisches Arbeiten erwies sich als mühsam oder nicht möglich.

Den kantonalen Vorgaben entsprechend haben die Tagesschulen und Schulen eine Betreuung für Kinder gewährleistet, deren Eltern keine andere Betreuungslösung hatten. Zwischen 16 und 60 Schülerinnen und Schüler pro Tag, vorwiegend der Primarstufe, wurden während den sechs Wochen Fernunterricht betreut. In den Ferien wurde der Ferienpass abgesagt, aber ebenfalls eine Betreuung organisiert. In diesem Rahmen wurden an drei Tagesschulen 60 Kinder betreut.

Die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts war ein schwierigeres Unterfangen als die Einführung des Fernunterrichts. Die nötigen Schutzmassnahmen nach den kantonalen Vorgaben (zusätzliche Reinigung der Räume, Lernen des richtigen Verhaltens, Neuorganisation des Schulraums) mussten getroffen, Risikopersonen geschützt und diejenigen beruhigt werden, die sich in den Familien und Schulen Sorgen machten wegen der Situation. Die Herausforderung wurde gemeistert, der Präsenzunterricht konnte ohne grössere Zwischenfälle wieder aufgenommen werden.

Die Direktion BKS und die Schulen ziehen deshalb eine insgesamt positive Bilanz der Bewältigung dieser Krise, die uns einmal mehr und in aller Deutlichkeit die Bedeutung und die Rolle der Schule vor Augen führt. Die Schulkommissionen kamen an ihrer gemeinsamen Sitzung vom 9. Juni 2020 zum gleichen Schluss und dankten allen Beteiligten (Lehrpersonen, Schul- und Tagesschulleitungen, Erzieherinnen und Erzieher, Reinigungs- und Verwaltungspersonal) für die Arbeit, die sie in den letzten Monaten geleistet haben.

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