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Städtevergleich Fussverkehr: Biel im Schweizer Durchschnitt

Im Projekt «GEHsund Städtevergleich Fussverkehr» wurde die Situation für den Fussverkehr in 16 Schweizer Städten verglichen. Die Resultate zeigen, dass man in Biel zu Fuss gleich gute Bedingungen antrifft wie in anderen Städten des Landes.

Das 2019 von umverkehR, Fussverkehr Schweiz und Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) durchgeführte Projekt «GEHsund Städtevergleich Fussverkehr», ein Vergleich von 16 Schweizer Städten, ermöglichte eine eingehende Analyse der Situation für Fussgängerinnen und Fussgänger in den Schweizer Städten. Die Qualität des Zufussgehens in der Stadt wurde mittels drei verschiedenen aber sich ergänzenden Vorgehensweisen analysiert. Zuerst wurde die Situation vor Ort anlässlich eines Besuchs zu Fuss im Rahmen eines Fussverkehrstests (Qualität der Infrastrukturen, Querungen, Haltestellen des öffentlichen Verkehrs, Plätze usw.) evaluiert. Anschliessend wurde in einer Umfrage die Zufriedenheit der Bieler Bevölkerung bestimmt. Zuletzt erfolgte ein Austausch mit Instanzen der Behörden, um die Aktivitäten zur Förderung des Zufussgehens und die vorgesehenen oder bereits realisierten Gestaltungen zu bewerten.

Zusammenfassung der Ergebnisse

Mit den untenstehend in einem Spinnendiagramm zusammengefassten Resultaten wird die Fussverkehrsfreundlichkeit anhand von 14 Kategorien (erreichter Prozentsatz im Vergleich zum Durchschnitt der analysierten Städte) aufgezeigt. In jeder Kategorie werden mehrere einzelne Bewertungen kumuliert. Die Stadt Biel erreicht ein Total von 61% und befindet sich damit auf dem gleichen Niveau wie die Städte Winterthur, Luzern, Sankt Gallen oder Lausanne.

Die ausführlichen Ergebnisse der Studie finden Sie im Faktenblatt [pdf, 1.8 MB]. Leider ist dieses Dokument nur in französischer Sprache vorhanden.

Stärken und Qualität des Fussverkehrs in Biel

Der in Biel durchgeführte Städtevergleich Fussverkehr hat verschiedene Stärken aufgezeigt, insbesondere im Bereich der Mobilitätsstrategie für den Fussverkehr, wie er durch die Bieler Behörden in der Gesamtmobilitätsstrategie 2018–2040 definiert worden ist. Dazu gehören aber auch der Entwicklungsstand der Infrastrukturen, wie die Kennzeichnungen für Sehbehinderte, die hohe Anzahl an Querungen mit Mittelinseln, eine gute Beleuchtung und Beschattung entlang der grossen Achsen des Fussverkehrs. Die kürzlich durchgeführten Umgestaltungen des öffentlichen Raums (Zentralplatz, Schüssinsel) das Fussgängerleitsystem (Netz mit Informationsstelen), der Stadtplan usw. wurden ebenfalls positiv bewertet.

Ausserdem haben die Ergebnisse der Online-Umfrage gezeigt, dass die Bielerinnen und Bieler mit dem Fusswegnetz ausserhalb der verkehrsreichen Bereiche (insbesondere Spazierwege entlang der Schüss und auf dem Strandboden) zufrieden sind. Die Bevölkerung hat ausserdem hervorgehoben, dass Treppen oft durch Rampen umgangen werden können und dass die Haltestellen des öffentlichen Verkehrs gut zugänglich sind.

Verbesserungspotential für den Fussverkehr

Das Projekt zeigt ausserdem das vorhandene Verbesserungspotential, hauptsächlich bei der Planung des Fussverkehrsnetzes, bei der fehlenden Strategie für eine gesamthafte Regulierung der Lichtsignalanlagen, bei Haltestellen des öffentlichen Verkehrs ohne Unterstand oder genügend Licht oder bei öffentlichen Plätzen mit Mischverkehr.
Diese verbesserungswürdigen Punkte sind den Bieler Behörden bekannt und sie bemühen sich, die Mängel zu beheben. Verbesserungen für die Infrastrukturen für Fussgängerinnen und Fussgänger sind geplant, in der Umsetzung oder wurden kürzlich abgeschlossen, wie der behindertengerechte Umbau der Bushaltestellen, die Schaffung neuer Begegnungs- und Tempo-30-Zonen oder die Eröffnung des Spazierwegs entlang der Schüss zwischen der Wasser- und der Mühlestrasse. Ausserdem muss die vom Gemeinderat 2018 genehmigte Gesamtmobilitätsstrategie der Stadt Biel in den nächsten Jahren durch die Ausarbeitung von spezifischen Sachplänen für jedes Transportmittel konkretisiert werden. Die Planung des Fussverkehrsnetzes wird in diesem Rahmen behandelt.

Das Projekt von umverkehR, Fussverkehr Schweiz und Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) ist online verfügbar unter https://www.umverkehr.ch/fussverkehr.